Am 18.05.21 war für Storchenpaar, das im letzten Jahr noch auf dem Funkmast der Bahn in Büdesheim brütete, die Welt in ihrem neuen Zuhause, dem von der Deutschen Bahn errichteten Ersatzbrutmast, noch in Ordnung. Das Männchen brütete, das Weibchen leistete Brutbeistand.

Ganz anders sah es am Pfingstmontag, 24.05.21, aus. Der Ersatzbrutmast war verwaist. Kein Altstorch weit und breit zu sehen. Was war geschehen? Der Nachwuchs hätte eigentlich da sein müssen.
Nach einiger Zeit war aus etlicher Entfernung zu sehen, dass ein Storch mehrfach über dem neuen Mast hin- und herflog.
Kurze Zeit später landete das Storchenpaar auf dem Nest, beide klapperten wie verrückt und zeigten Drohgebärden. Am Himmel tauchte ein weiterer Storch auf, er war nicht beringt. Vielleicht war es der Storch, der zuvor sich auf dem Ersatzbrutmast bereits angesiedelt hatte und vom Funkmastpaar vertrieben worden war.
Als der Überflieger nicht mehr zu sehen war, entspannten die beiden sich wieder ein wenig, stocherten aber immer wieder im Nest herum. Man kann nur Vermutungen anstellen, welches Drama sich hier abspielt hatte. Entweder störte der Fremdstorch dauernd und die beiden brachen letztendlich die Brut ab oder aber die Jungen, die in den kalten und regnerischen Maitagen aus dem Ei schlüpften, überlebten das nasskalte Wetter nicht.
Etwas später beteuerte das Storchenpaar seine enge Bindung, die beiden kopulierten.
Für eine neue Brut ist die Zeit jedoch zu weit vorangeschritten. Die diesjährige Brut ist somit gescheitert.
Das so sehr erwünschte Happy End für das ehemalige Funkmastpaar, von dem wir ja bereits berichteten, nahm nun ein bitteres Ende, was wir zutiefst bedauern.
Es bleibt zu hoffen, dass die beiden in der kommenden Brutsaison diesen extra für sie geschaffenen Brutplatz wieder annehmen werden und es in 2022 ein wirkliches Happy End geben wird.