Storchenversammlung und flügge Jungstörche

Am 08.07.19 machten wir uns mal wieder auf den Weg, um nach allen Storchennestern bei uns zu sehen. Zunächst kamen wir am Kilianstädter Horst vorbei. Mama Storch klapperte laut und zeigte Abwehrhaltung, während der Nachwuchs geduckt im Nest lag. Drei Störche flogen  über das Nest hinweg. Die Kilianer Jungstörche gedeihen prächtig, auch wenn sie noch kleiner sind als ihre Artgenossen in den Nestern ringsum.
Auf dem Weg nach Büdesheim sahen wir anschließend auf der abgemähten Wiese vor dem Schloss 16 Störche auf der Suche nach Nahrung. Lange suchen, mussten sie nicht und viele von ihnen, es waren ausschließlich Altstörche und die meisten unberingt, ergatterten fleißig Mäuse.
Den nächsten Stopp legten wir am Funkmast an der Bahnlinie ein. Im Nest waren das Männchen, der große Baumeister und die drei Jungen damit beschäftigt, die Federn zu pflegen. Ob diese Jungstörche schon ihre ersten Runden in der Luft gedreht haben, wissen wir nicht. In der Zeit der Beobachtung machten sie jedoch keine Anzeichen, sich in die Lüfte zu erheben.
Anders sah es anschließend auf dem Windecker Horst im östlichen Teil der Bornwiesen aus. Nur ein Altstorch stand, wie wir aus der Ferne erkennen konnten, auf dem Horst. Dann flogen die beiden Jungen und der zweite Altstorch aus den Wiesen auf, die beiden Jungen drehten einige Runden über den Bornwiesen.
Auch die beiden Jungstörche auf dem Büdesheimer Auenmast sind bereits flügge. Auch hier ergab sich das gleiche Bild. Ein Altstorch war damit beschäftigt, die Wohnung aufzuräumen, während es für die Jungstörche mit dem anderen Elternteil Unterricht auf der Wiese in Sachen Nahrungsbeschaffung gab. Die Eltern haben es jetzt ein wenig leichter, indem sie nicht mehr das gesamte Futter heranschaffen zu müssen. Sie werden aber noch eine Zeit lang Futter im Nest auswürgen und somit zufüttern.
Auf dem Jägerhochstand standen die beiden Jungstörche alleine im Nest. Wahrscheinlich waren die Eltern ebenfalls auf der Wiese vor dem Büdesheimer Schloss.
Dort kamen wir auf dem Rückweg noch einmal vorbei und jetzt zählten wir sogar 20 Störche. Viele der Störche trugen ihre weißen Sonntagsstrümpfe oder anders ausgedrückt, diese ziehen sie sich an heißen Sommertagen an. Da Störche zur Abkühlung nicht schwitzen können wie wir Menschen, aktivieren sie ihre eigene Klimaanlage, sie bekoten ihre Beine und erzeugen somit eine ausgewogene Thermoregulation ihres Körpers. Durch die Verdunstung der weißen, wässrigen abgesetzten Harnsäure entsteht Kälte. Das Blut in dem feinen Gefäßnetz unter der Beinhaut wird abgekühlt, strömt zurück in den Körper und hält diesen ebenfalls kühl.

Zu unserer Überraschung war auch nun das Männchen vom Funkmast dort auf Futtersuche.