Wir sind alle mehr als traurig, denn keines der Kilianstädter Storchenkinder hat den starken Regen vom 03. und 04. Mai 2017 überlebt. Am 28.04. konnte Uli Paul per Spektiv aus erhöhter Waldrandlage drei kleine Storchenkinder im Nest entdecken. Vielleicht, meinte er, sind es sogar vier.
Am 05. Mai beobachteten wir vom Parkplatz Aldi das Paar eine Zeit lang. Es schien noch alles in Ordnung zu sein. Mama Storch lag im Nest und man hatte den Eindruck, sie war am Hudern der Kleinen. Papa Storch brachte einen großen Butzel Heu mit und verteilte diesen im Nest.
Am 07. Mai war das Paar auf einmal nicht mehr auf dem Horst zu sehen. Die beiden befanden sich am Nachmittag auf dem zweiten, bisher nicht belegten, Storchenhorst in Richtung Oberdorfelden. Da dieses Verhalten sehr merkwürdig war und Uli Paul gerade im dortigen Vogelbrutgebiet seine Runde drehte, inspizierte er sofort den angestammten Brutplatz unseres Paares und fand unter dem Horst im Gras ein totes Storchenküken.
Das Verhalten des Brutpaares am Folgetag, entweder standen beide auf dem Horst, wobei keiner mehr huderte oder beide waren gemeinsam auf Futtersuche, zeigte, dass keins der Storchenkinder mehr am Leben war:
Noch wäre Zeit für eine Ersatzbrut, aber ob die beiden dieses Vorhaben noch wagen, sei dahin gestellt.
Sieben Jahre in Folge hat unser Paar gemeinsam erfolgreich gebrütet und insgesamt 16 Junge groß gezogen. Auch wenn nicht in jedem Jahr alle Jungen durchkamen, so ist dieser Totalverlust sehr schmerzhaft.
Das schlechte Wetter hat aber auch an anderen Orten im MKK zu Totalverlusten bei den Adebars geführt. So berichtete Werner Peter von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz am 10.05.17 von bereits neun Totalausfällen.
Wir werden beobachten, wie sich die Lage in den Bornwiesen in Büdesheim weiter entwickelt und hoffen, dass dort einige Jungen flügge werden.