Nachlese Schleiereulen

Wie bereits in diesem vorangegangen Beitrag geschrieben, war die Reproduktionsrate bei Schleuereulen im Jahr 2016 extrem schlecht. Überraschenderweise kam es jedoch noch zu einigen Spätbruten. So entdecken wir bei einer Kontrolle am 21.09.16 im Kirchturm von Kilianstädten noch 3 junge Eulen, die in einem gut genährten Zustand waren.

Anfang Oktober informierten uns die Besitzer einer Feldscheune in Kilianstädten und Büdesheim, dass kleine Eulen in den Scheunen wären. Hierüber waren nicht nur wir hoch erfreut, sondern auch Werner Peter von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON), der es sich nicht nehmen ließ, sich diese ungewöhnlichen Spätbruten anzuschauen, berichtete auch er von schlechten Brutergebnissen im gesamten Main-Kinzig-Kreis.
In der Feldscheune Kilianstädten fanden wir am 05.10.16 leider nur noch einen lebenden Jungvogel vor, der sich in einem schwächlichen Zustand befand. Zwei Junge wurden tot außerhalb der Scheune aufgefunden, zwei weitere lagen tot im Brutkasten. Hiervon war ein Junges bereits skelettiert. Wahrscheinlich hatten die Eltern dieses an die anderen Jungen verfüttert. Jungvögel tot aufzufinden, ist immer bitter und tut weh. Drücken wir der kleinen überlebenden Eule einfach die Daumen, dass sie durchkommen wird.
Auch in der Scheune in Büdesheim war es zu einer Fünferbrut gekommen. Zwei der Jungen blieben leider auch hier auf der Strecke, aber die drei überlebenden waren in einem guten Zustand, worüber wir einfach glücklich waren.
Alle vier Jungvögel wurden von Werner Peter beringt. 

Interessant ist, dass an den beiden vor genannten Feldscheunen-Standorten in den Jahren zuvor keine Schleiereulen brüteten.

06.12.2016