Eine weitere Truppe zieht in den Süden

Nachdem wir am 12.08.14 auf den frisch gemähten Wiesen bei Eichen noch einige Jungstörche mit Ringen erkennen konnten, interessierte es uns brennend, ob die beiden Kilianstädter Jungstörche, die abends noch zum Horst zurückkehrten, eventuell sich auch mit den anderen Störchen der Umgebung tagsüber treffen.
Wir zogen am 14.08.14 noch einmal los und dieses Mal nahm Uli Paul sein Spektiv mit, denn nur so ist ein Ablesen der Ring-Nummern möglich. Kurz nach Heldenbergen entdeckten wir auf einer Wiese 5 Störche. Es herrschte Gewitterstimmung. Zwar schien noch die Sonne, aber über uns hatte der Himmel sich schon teilweise verfinstert und weiter weg waren bereits Regenschlieren zu sehen.

Als unser Blick Richtung Eichen ging, sahen wir viele Störche auf uns zufliegen. Es war zu vermuten, dass sie direkt vor uns niedergehen würden, um sich zu den bereits vorhandenen fünf zu gesellen. So geschah es dann auch. Der Anblick, wie sie über uns kreisten und anschließend landeten, war einfach grandios. Alsbald begannen alle mit dem Putzen ihrer Federn. Dabei gelang es uns, fünf Ring-Nummern der beringten Störche abzulesen. Ein große Anzahl der über 30 Störche, die wir zu sehen bekamen, war   nicht beringt. Die Ring-Nummern übermittelten wir Herrn Werner Peter (HGON), der uns informierte, dass der eine Jungvogel, dessen Nummer wir ablesen konnten, aus Rückingen stammt, er hatte ihn selbst beringt. Fazit, unsere Kilianstädter Jungstörche waren hier nicht dabei.
Interessant war jedoch, dass unter den beringten Störchen auch welche aus dem Bereich Radolfzell (Bodensee) waren. Zumindest ergab die Ring-Nr., dass sie dort beringt wurden.
Wir hoffen, dass wir von Herrn Peter, der unsere abgelesenen Ring-Nummern der Vogelwarte Helgoland mitteilen wird, eine Information erhalten, wann und wo diese Störche genau beringt wurden. Eventuell kann man weiter verfolgen, wo sie eventuell in diesem Jahr irgendwo gebrütet haben.
Nach einer Stunde gründlicher Federnpflege hob ein Storch nach dem anderen vom Boden ab und gemeinsam schraubten sie sich höher und höher in die dunklen Wolken hinein, ihr Flug ging Richtung Süden.

„Gute Reise“, rufen wir ihnen nach, „kommt gut an und hoffentlich können wir euch im nächsten Jahr hier wieder begrüßen.“