Nachdem wir am 30.07.14 die zahlreichen Jung- und Altstörche tagsüber auf den Wiesen rund um Nidderau beobachtet hatten, suchten wir abends gegen 22.00 Uhr noch einmal unseren Storchenmast in Kilianstädten auf, denn wir wollten wissen, ob unsere Störche die Nacht gemeinsam dort verbringen, was sie in der Regel bis zu ihrem Abflug in den Süden tun. Die Familie war komplett versammelt, die Eltern standen links und rechts und in der Mitte hatten sich die vier Kinder bereits zum Schlafen hingelegt.
Tagsüber konnte man in den letzten Tagen nur manchmal die beiden Altstörche auf dem Horst antreffen, die Jungen waren stets unterwegs. Wir waren also beruhigt, dass auch die Jungstörche noch da waren.
Am 31.07.14 kontrollierten wir abends gegen 21.30 h wieder unseren Storchenhorst und trafen zu unserer Verwunderung nur die beiden Altstörche an, woraufhin wir uns kurzerhand entschlossen, noch einmal zu den Versammlungswiesen zu fahren und nachzuschauen, ob eventuell noch Jungstörche auf den Wiesen waren. Aber weit und breit war kein Storch mehr zu sehen, lediglich auf den Horsten konnte man von Weitem nur einen oder maximal zwei Störche erkennen.
Wir fuhren zurück zu unserem Kilianstädter Horst. Inzwischen war es nach 22.00 h, die Dunkelheit war hereingebrochen und wie schon zuvor standen nur die Altstörche auf dem Horst.
Waren jetzt an diesem Tag die Jungstörche weggeflogen?
Aufklärung hierüber wollten wir uns am 01.08.14 verschaffen. Wir suchten wieder alle Wiesen auf, auf denen sich die Störche der Region Nidderau/Schöneck in der letzten Zeit versammelt hatten und trafen keinen einzigen Jungstorch mehr an. Nur vereinzelt waren die Altstörche auf den Wiesen unterwegs. Mit Wehmut dachten wir daran, dass wir den großen Abflug am Vortag verpasst hatten.
„Macht es gut, ihr Jungstörche, wir wünschen euch eine gute Reise in den Süden, kommt gut an und vielleicht sehen wir uns ja in einem oder zwei Jahren hier in unserem Landkreis wieder. Die Schönecker Vogelschützer und alle Storchenliebhaber freuen sich auf euch!“
Die Altstörche werden noch etwas bei uns bleiben, um sich von dem Brutgeschäft gemeinsam zu erholen. Da in diesem Jahr der Nachwuchs überall recht zahlreich war, hatten die Eltern viel zu tun, um den Nachwuchs satt zu bekommen und groß zu ziehen.