Entlang des Rheins gibt es zahlreiche große Kolonien von frei lebenden „Großen Alexandersittichen“, auch Halsbandsittiche genannt. Der Papagei besticht durch sein leuchtend grünes Gefieder in verschiedenen Farbabstufungen, einen kurzen kräftigen, roten Schnabel sowie einen roten Augenring. Um seinen Hals trägt er ein Band in dunkler Farbe, am Hinterkopf rot und weiß, daher auch der Name „Halsbandsittich“.
Eine große Kolonie lebt im Schlosspark Biebrich, Stadtteil von Wiesbaden. Schon von weitem hört man das laute Geschrei dieser lustigen Kerle, worüber viele Anwohner nicht gerade erfreut sind. Noch dazu fliegen sie gerne in anliegende Gärten und laben sich auch dort an Sämereien von Sträuchern und Bäumen. Die Population dieser Papageien wächst kontinuierlich.
Ursprünglich sind sie in Asien und Afrika beheimatet, scheinen sich aber in unseren Breitengraden sehr wohl zu fühlen. Im Gegensatz zu anderen Vögeln, die in der kalten Jahreszeit hier keine Nahrung mehr finden und deshalb in wärmere Regionen ziehen, bleiben sie auch im Winter bei uns. Sie sind sehr genügsam, finden genug Sämereien oder knabbern an den Rinden der Bäume, um ihren Hunger zu stillen.
Im Sommer sind diese Vögel wegen des dichten grünen Laubes der Bäume nur schwer zu erkennen. Beste Beobachtungszeit ist der Herbst, wenn das Laub sich verfärbt und einen schönen Kontrast zu den Vögeln bildet oder der Winter, wenn keine Blätter mehr auf den Bäumen sind.
Im Frühjahr zur Brutzeit finden oft Kämpfe um die begehrten Löcher in den Bäumen statt, die ihnen als Bruthöhlen dienen.
Zu diesen Vögeln ist noch anzumerken, dass man in der Grube Messel bei Darmstadt Fossilien fand, die darauf hinweisen, dass es schon vor mehr als 50 Millionen Jahren frei lebende Papageien in Hessen gab.
Der Schlosspark Biebrich ist zu jeder Jahreszeit einen Besuch wert. Am Weiher vor der Mosburg kann man viele Wasservögel, darunter verschiedene Entenarten, Graureiher, Nilgänse und auch Möwen beobachten. Letztere halten sich mehr am Rhein auf, der direkt am Schlosspark vorbei fließt, wobei sie sich aber auch immer wieder gerne am Weiher im Park aufhalten.