Unser kleines Storchenkind in Kilianstädten entwickelte sich in den letzten Wochen prächtig, nicht zuletzt, da ihm die ungeteilte Aufmerksamkeit seiner Eltern zuteil wird und keine Geschwisterchen ihm das Futter streitig machen.
Eigentlich sollte der kleine Kerl in der 24. KW 2013 beringt werden, aber die Wiesen um den Storchenhorst waren einfach noch zu nass. Zum Glück besserte sich das Wetter, die Wiesen trockneten weitgehendst ab, so dass der Termin zur Beringung auf den 19.06.2013 festgesetzt wurde. Es war der heißeste Tag in diesem Jahr. Die Beringung terminlich weiter nach hinten schieben, wollten wir nicht riskieren, da Unwetter angekündigt worden waren. Außerdem war der kleine Storch inzwischen schon so groß, dass auch aus diesem Grund die Beringung dringend durchgeführt werden musste. Idealerweise werden Jungstörche zwischen der 3. und 6. Lebenswoche beringt. Eine spätere Beringung birgt die Gefahr, dass sie bei Annäherung an das Nest die Flucht ergreifen und vom Mast hinunterstürzen.
Die Gemeindeverwaltung Schöneck stellte uns, wie auch in den Vorjahren, wieder einen Hubsteiger samt Service-Personal zur Verfügung, wofür wir sehr dankbar sind, so dass Herr Werner Peter (HGON) das Storchenkind beringen konnte. Er beringte auch schon in den Jahren zuvor unsere Störche und setzt sich im gesamten Main-Kinzig-Kreis vorbildlich für den Artenschutz ein. Auch ihm gilt unser ganz besonderer Dank!
Als der Hubwagen Richtung Storchenmast fuhr, beobachtete Mama Storch ganz genau, was sich unter ihr ereignete. Papa Storch war nicht zugegen, er war wohl auf Futtersuche.
Bemerkenswert war, dass sie in diesem Jahr ganz besonders mutig war und erst vom Nest abflog, als Herr Peter ganz dicht oben bei ihr war. Erinnert man sich zurück an das Jahr 2010, so flogen beide Altstörche weg, als der Hubschrauber noch auf seinem Weg zum Storchenmast war. Inzwischen scheint das Elternpaar wohl ganz genau zu wissen, was sich da einmal im Jahr ereignet und verteidigt bis zum letzten Moment ihr Zuhause.
Nachdem Herr Peter unseren kleinen Storch am linken Bein beringt hatte, hob er ihn noch einmal für ein kurzes Foto-Shooting hoch. Beeindruckend, wie groß er schon ist.
In ungeraden Jahren werden Vögel am linken Bein beringt, in geraden am rechten Bein. Unser Storchenkind hat die Ring-Nr. 8X270.
Vielleicht werden wir es ja in den nächsten Jahren einmal hier im Main-Kinzig-Kreis wieder begrüßen können.
Bis der Prachtkerl zu seiner ersten großen Reise gen Süden aufbrechen wird, werden wir ihn auf jeden Fall weiter beobachten.